B+T versorgt Lindner Zerkleinerer die Deuna Zement GmbH mit Energie
Sie sind beide große Player im Recycling und der Abfallaufbereitung: Lindner-Recyclingtech und die B+T Group sind langjährige Partner, die schon viele große Projekte gemeinsam gestemmt haben. Nun blicken sie zusammen auf eine neue Anlage für Ersatzbrennstoffe, die derzeit die modernste in Deutschland ist. Die von der B+T Group entwickelte und betriebene Anlage steht direkt auf dem Gelände der Deuna Zement GmbH und liefert dem über die Region Thüringen hinaus bedeutenden Werk zur Zementproduktion einen Brennstoff aus Sortier- und Gewerbeabfällen – in bester, homogener Qualität, rund um die Uhr und an 365 Tagen im Jahr. Im Einsatz sind dabei ein Lindner Jupiter 3200 zur Vorzerkleinerung und drei Komet 2800 HP zur Nachzerkleinerung. Letztere gehören zur Serie 2 – einer gerade am Markt eingeführten Neuerung von Lindner.
Spittal an der Drau/Österreich und Deuna/Deutschland, August 2019. Was Mitte 2017 mit dem Spatenstich für den großen Hallenbau begann, konnte bereits im April 2018 in den Regelbetrieb gehen – eine sportliche Leistung also, die B+T und Lindner gemeinsam bewältigten und mit einer feierlichen Einweihung im September 2018 gebührend würdigten.
DIE CHALLENGE: EINE KOMPLETTE AUFBEREITUNGSLINIE JUST IN TIME
Bei der Montage von Zerkleinerungs- und Sortiertechnik galt es den Anlagenbetrieb des direkt angeschlossenen Zementwerks so wenig wie möglich zu stören. Da die Drehrohröfen ständig zu beschicken sind, bot sich als Zeitfenster für die Installation die Revisionsphase der Öfen, in der Wartungs- und Instandsetzungsarbeiten durchgeführt werden - ein sportliches Ziel, das durch konsequente Planung und perfekt getaktete Umsetzung erreicht wurde.
UNTER DEN MODERNSTEN IN EUROPA: DIE EBS-AUFBEREITUNGSANLAGE DER B+T GROUP IN DEUNA
Die mittlerweile achte Anlage der Bohn-Gruppe – mit insgesamt über zwanzig Lindner-Maschinen im Einsatz – erstreckt sich auf einer Fläche von 25.000 Quadratmetern unterhalb des Zementwerks. Die Anlage hat eine maximale Durchsatzkapazität von 250.000 Tonnen pro Jahr und verfügt über ein Fertigwarenlager von 4.000 Tonnen. Aufbereitet werden vorsortierte Abfälle, vor allem nicht-recycelbare Post-Consumer-Verpackungen und Kunststofffolien sowie Gummi- und Textilreste, die ebenfalls nicht werkstofflich aufbereitet werden können. Der Vollversorgungsvertrag legt eine 24-Stunden-Belieferung des Zementwerks an 365 Tagen im Jahr durch die neu gegründete Betreibergesellschaft B+T Deuna GmbH fest. Zur Qualitätssicherung wird der Ersatzbrennstoff unter anderem mittels Nahinfrarottechnologie (NIR) permanent auf seine brennstoffrelevanten Eigenschaften hin überprüft. Chlorbelastetes PVC hat im Ersatzbrennstoff nichts zu suchen und wird sicher ausgeschleust.
Ebenso werden Heizwert und Feuchte permanent überwacht. Die Dosierung kann demnach in Echtzeit und unabhängig von externen Labors angeglichen werden, sodass eine gleichbleibende Brennstoffqualität gewährleistet werden kann.
Doch nicht nur in moderne und hochqualitative Anlagentechnik wurde in Deuna investiert: Ein Rundgang durch Halle, Büro- und Nebengebäude macht erkennbar, dass auch hinsichtlich der Brandschutzmaßnahmen auf bestverfügbare Systemtechnik zugegriffen wurde, um zuverlässige Sicherheitsstandards zu schaffen.
DIE HAUPTSCHLAGADER DES BETRIEBS: DER 420 METER LANGE ROHRGURTFĂ–RDERER
Durch ihn erreichen die Premium-Ersatzbrennstoffe aus der Anlage ihren Einsatzort im Zementwerk: Der 420 Meter lange Rohrgurtförderer verbindet beide Betriebe und sorgt dafür, dass die Drehrohröfen direkt mit dem Ersatzbrennstoff beliefert werden. Auch optisch stellt er das markanteste Bauelement im Außenbereich dar. „Er ist weithin sichtbar und das zu recht, denn der Rohrgutförderer ist die Hauptschlagader des Betriebes“, erläutert Matthias Pitz. Gemeinsam mit Henning Bruns ist er als technischer Leiter der B+T Group im Rahmen eines Kompetenzteams verantwortlich für die Konzeption, Planung, Errichtung und Überwachung der Anlage in Deuna.