Lindner-Recyclingtech reagiert auf die steigenden Anforderungen an die automatisierte Sortierung von Abfallwertstoffen. So wächst auch bei den Produzenten von Ersatzbrennstoffen (EBS) der Bedarf an vorzerkleinertem und zugleich ideal sortierfähigem Material in ihren Prozessen. Mit dem neuen Atlas setzt der Technologieführer neben der Energieeffizienz von Zerkleinerungssystemen, auf das ideale Korn mit kontinuierlicher Dosierung für optische Sortieranlagen und das bei maximal möglicher Unempfindlichkeit gegenüber Störstoffen.
Die Entwicklung in der Entsorgungs- und Recyclingwirtschaft lässt auf eine weitere Automatisierung von Abfallbehandlungsverfahren schließen – auch wenn qualifiziertes Personal derzeit dringender denn je gefragt ist und es (wie in vielen anderen Branchen auch) an Fachkräften in Europa mangelt: Eine Trendwende ist hier alsbald nicht in Sicht. Im Jahr 2025 werden wahrscheinlich auch in der Ersatzbrennstoff-Aufbereitung (EBS) mehr Roboter im Einsatz sein und konventionelle optische Trenn- und Sortieranlagen (Nahinfrarotsysteme, NIR) unterstützen oder sogar zum Teil ersetzen.
Lindner reagiert auf diese Entwicklung und die Circular Economy im Aufwind, vor allem was das Kunststoffrecycling angeht. Mit dem Atlas 5500 bietet das österreichische Unternehmen mit 70 Jahren Expertise im Maschinen- und Anlagenbau einen idealen Shredder, der die steigenden gesetzlichen und wirtschaftlichen Anforderungen an die Separier- und Sortierleistung von Abfallwertstoffen in EBS-Produktionsstätten erfüllt. Der neue Atlas ergänzt die stationäre Vorzerkleinerung von Lindner um ein asynchrones Zwei-Wellen-Zerkleinerungssystem und wurde auf der IFAT 2018, Weltleitmesse für Wasser-, Abwasser-, Abfall- und Rohstoffwirtschaft, Mitte Mai in München in den Markt eingeführt.
GLEICHMĂ„SSIGER MATERIALAUSTRAG, MEHR WERTSTOFFE
Ausgelegt auf sehr hohe Verfügbarkeit (24 Stunden, sieben Tage die Woche), liegt die Durchsatzleistung des „reißenden Zweiwellers“ für gröbere Korngrößen und gleichmäßigen Materialaustrag je nach Aufgabematerial bei 40 bis 50 Tonnen pro Stunde, bei Hausmüll sogar bei bis zu 70 Tonnen pro Stunde. Folglich können mehr Wertstoffe, im Speziellen Kunststoffe wie Folien aus Abfallgemischen aus der haushaltsnahen Sammlung sowie aus Gewerbe und Industrie, für das Recycling erfasst werden. Weiterführend ist es möglich, entsprechend ambitionierte Quotenvorgaben und Richtlinien – im Sinne des EU-Kreislaufwirtschaftspakets zum Beispiel und angesichts weltweit knapper werdender Primärressourcen – zu erfüllen. Die dem Vorzerkleinerungsprozess nachgeschaltete Sortiertechnik in der EBS-Aufbereitungslinie erhält ein perfekt dosiertes und gleichmäßiges Austragskorn und damit die bestmögliche Voraussetzung für einen maximalen Wirkungsgrad der Sortieranlage (Bsp.: NIR-Sortierautomaten).
Den gleichmäßigen Materialaustrag gewährleistet das neue asynchron drehende Wellensystem des langsam laufenden Shredders mit hohem Drehmoment. So können beim Atlas beide Wellen der robusten Schnitteinheit mit massivem Gegenschneidrahmen und aggressivem Selbsteinzug, unabhängig voneinander gedreht werden. Kommt aufgrund von Störstoffen oder durch zähes und nassschweres Aufgabematerial eine der beiden Wellen zum Stillstand, zerkleinert der Atlas im Asynchronbetrieb mit der zweiten Welle ganz normal weiter. Die Zerkleinerung erfolgt demnach in beide Richtungen, was eine Spitzen-Durchsatzleistung erklärt. In der Realität befreit die zweite Welle bei einer Blockade sogar die erste Welle, wodurch so gut wie keine manuellen Eingriffe nötig sind.